Kategorie: Ladenflächen

Laden-Leerstand

Laden-Leerstand – Was Hamburg zu tun hat

Der Laden-Leerstand nimmt zu: Lassen Eigentümer ihre Gewerbeimmobilien jahrelang unvermietet, haben Behörden kaum eine Handhabe – zum Ärger der Nachbarn.

Bis vor einigen Jahren konnten Passanten zumindest noch durch die trüben Schaufenster ins Innere der ehemaligen Weinhandlung Clausen blicken. Dann wurden die Scheiben mit Packpapier beklebt. Ein Maklerschild, das anfangs noch am Laden hing, wurde entfernt. Seitdem hat sich nicht viel verändert an dem Geschäft in der Papenhuder Straße. Außer, dass die Farbe immer weiter von den maroden Fensterrahmen abblättert und die Risse im Mauerwerk größer werden. Seit zwölf Jahren lässt die Eigentümerfamilie Landschulze, die wegen leer stehender Wohnungen schon oft im Fokus stand, den Laden in attraktiver Uhlenhorster Lage leer stehen.

Auch in anderen Teilen Hamburgs stören verwaiste Läden das Straßenbild: In einem schicken Neubau an der Talstraße auf St. Pauli wartet die Gewerbefläche im Erdgeschoss seit der Fertigstellung 2013 auf einen Mieter. Am Eppendorfer Weg steht ein Laden seit vielen Jahren leer. Und auch an der Kaiser-Wilhelm-Straße in der Neustadt sind viele Geschäfte seit Langem geschlossen.

Laden-Leerstand ist unerklärlich

Heiner Schote von der Handelskammer bedauert das. „Leer stehende Ladenlokale vermitteln immer ein schlechtes Bild von der Straße.“ Generell beobachte die Kammer, dass sich die Einzelhandels-Kerngebiete verkleinerten – so würden viele Einkaufsstraßen an den Rändern „ausfransen“. „An den weniger attraktiven Enden der Einkaufsmeile ist es schwierig, Läden neu zu vermieten. Oft lassen sich dort dann Versicherungsunternehmen oder Afroshops nieder, und manchmal findet sich gar kein Mieter“, so Schote. Bei der Papenhuder Straße könne er sich solche Schwierigkeiten nicht vorstellen: Sie liege mitten in einem Wohngebiet mit guter Kaufkraft. Umso unerklärlicher sei der lange Leerstand der Weinhandlung.

Tatsächlich erzählen benachbarte Gewerbetreibende von Interessenten, die aber vor dem schlechten Zustand des Ladens und den hohen Mietvorstellungen der Eigentümer zurückgeschreckt seien. Dem Vorsitzenden der CDU Uhlenhorst Hohenfelde ist das unvermietete Geschäft ein Dorn im Auge. „Dass dieser Laden über einen so langen Zeitraum leer steht, ist nicht zu akzeptieren. Die Spezialisten und Juristen aus dem Bezirksamt müssen sich Maßnahmen überlegen, mit denen sie dagegen vorgehen können“, sagt Matthias Lischke. Die Papenhuder Straße benötige einen lebendigen Mix, um als Einkaufsstraße attraktiv zu bleiben.

Landschulze reagiert nichtauf Laden-Leerstand

Auch Agnieszka Beck, die seit fünf Jahren die Textilreinigung Lange nebenan betreibt, ist verärgert über den verlotterten Laden, an dem sie, ihre Kunden und Mitarbeiter täglich vorbeimüssen. „Wir Gewerbetreibenden bemühen uns schließlich alle, dass es in unserer Straße vernünftig aussieht.“

Das Immobilienunternehmen Landschulze hat auf Anfrage nicht reagiert – nichts Neues in dem Unternehmen, das nach dem Tod des Gründers Ernst August Landschulze, den Medien schon als „stursten Vermieter Hamburgs“ bezeichnet hatten, von dessen Kindern weitergeführt wird. In etlichen ihrer Immobilien stehen und standen Wohnungen in nachgefragten Lagen über Jahre unvermietet leer – wurden aber zuvor teuer und sehr aufwendig saniert. Traurige Berühmtheit erlangte das „Geisterhaus“ an der Ecke Julius-straße/Schulterblatt, in dem seit 2008 mehrere Wohnungen nicht belegt sind. Weil mal eine inseriert, mal eine andere saniert wurde, waren dem Bezirk jedoch bislang die Hände gebunden.

Angeblich wird saniert – davon ist nichts zu sehen

Während das seit 1982 geltende Wohnraumschutzgesetz ein Eingreifen ermöglicht, sobald der Wohnungseigentümer länger als drei Monate weder Sanierungs- noch Vermietungsabsicht erkennen lässt, gibt es das bei Leerstand von Geschäften, Büros oder Gewerbeflächen nicht. „Dem Bezirksamt steht kein Instrumentarium zur Verfügung, um gegen den Leerstand von Gewerbe vorzugehen“, sagt Jan-Peter Uentz-Kahn, Sprecher von Hamburg-Nord. Im Falle der leer stehenden Weinhandlung sei lediglich der Eigentümer bekannt. Der habe erklärt, dass er das Gebäude gegenwärtig saniere. Davon ist allerdings nichts zu sehen. Eine Nachbarin beschreibt zwar, dass sie im Inneren Zementsäcke und Werkzeug gesehen habe, vermutet aber eher, dass diese dort gelagert werden. Der Laden-Leerstand muss also bekämpft werden.

Noch ist also völlig offen, wie lange die ehemalige Weinhandlung noch der Schandfleck der Papenhuder Straße sein wird. Um grundsätzlich zu vermeiden, dass unvermietete Geschäfte das Straßenbild beeinträchtigen, rät Heiner Schote Händlern und Grundeigen­tümern, sich regelmäßig auszutauschen. „Dann kann man bei einem bevorstehenden Auszug frühzeitig reagieren, kann gezielt Einzelhändler oder Gastronomen ansprechen, die als Mieter infrage kommen; oder man kann das verlassene Geschäft beispielsweise durch Bilder oder Beleuchtung beleben.“

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Top Lage - 7.5 Millionen Euro

Top Lage – 7.5 Millionen Euro

Diese Lage hat schon 2007 zehn Dänen überzeugt. Sie gründen die „K/S Weiden-Zentrum“ und erwerben die „K&L“-Gebäude an Dr.-Pfleger-Straße und Stadtmühlweg. Nun versilbern sie ihren Immobilienbesitz in Weiden: 7.5 Millionen Euro ruft dafür ihr Immobilienmakler auf.

Die Lage des Hauses kann besser nicht sein. Das erkannte schon vor über drei Jahrzehnten „K&L Ruppert“. Das Mode-Unternehmen erwarb von der Stadt und der Erbengemeinschaft Wopperer-Fischer die Areale der einstigen „Wopperer-Säge“ sowie der Stadtmühle und errichtete darauf das moderne Geschäftshaus, das seit 1988 mit den beiden Anker-Komplexen die städtebauliche Situation am südlichen Eingang zur Innenstadt sowie zur Fußgängerzone prägt.

Im selben Jahr zog „K&L Ruppert“ von der Weigelstraße an den neuen Standort im Stadtzentrum um. Dort fühlt sich das bayerische Bekleidungshaus, das 1962 gegründet wurde und insgesamt 65 Filialen in sechs Bundesländern betreibt, nach wie vor sehr wohl. Von der Öffentlichkeit weitgehend unbemerkt, vollzog sich 2007 der erste Eigentümerwechsel bei der Immobilie. Die dänischen Investoren der eigens gegründeten „K/S Weiden-Zentrum“ übernahmen das „Doppelhaus“ vor der historischen Stadtmauer. Aus steuerlichen Gesichtspunkten wollen sie sich nun – zehn Jahre nach Beginn ihres Engagements in Weiden – wieder von den Gebäuden trennen, die von einer weiteren Immobilienfirma verwaltet, betreut und gut in Schuss gehalten werden. Die „K/S“ beauftragte die Hamburger Herkules Group, für die Großimmobilie einen neuen Eigentümer zu suchen. Die Herkules Group wiederum hat mit ihrem Geschäftsführer Rene Ravn ebenfalls dänische Wurzeln.

7.5 Millionen Euro – „Top-Einzelhandelsstandort“

Im Exposé offeriert Herkules einen „Top-Einzelhandelsstandort“ und eine „erstklassige Gewerbeimmobilie mit einer florierenden Modekette in Weiden“. Das Renditeobjekt, Baujahr 1988, weise auf dem 1065 Quadratmeter großen Grundstück eine Nutzfläche von 3623 Quadratmeter auf, die sich wiederum auf Keller, Erd-, zwei Obergeschosse und zwei Dachgeschosse aufteilen. Ausdrücklich verweist der Anbieter auf den Mietvertrag mit der „K&L GmbH & Co. Handels-KG“, der aktuell noch bis zum 31. Januar 2025 läuft und mit einer Verlängerungsoption von weiteren fünf Jahren versehen ist. „K&L“ sei aus dem Weidener Stadtbild nicht mehr wegzudenken, so die Makler.

Als weiteres Kaufargument für die Immobilie in der Dr.-Pfleger-Straße nennen die Hamburger Makler die hohe Einzelhandelszentralität Weidens, die – laut IHK – einen Wert von 208,5 erreiche und daher zu den Top-Einzelhandelsstandorten der gesamten Bundesrepublik zähle. „Das liegt an dem großen Einzugsgebiet Weidens, in dem viel Kaufkraft steckt. Damit belegt Weiden einen höheren Rang als beispielsweise die Einkaufsmetropolen Berlin, München oder Düsseldorf.“

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Logistik-Center

Neues Logistik-Center in Hamburg

Neues Logistik-Center für Hermes: In Hamburg-Billbrook haben heute Dr. Rolf Bösinger, Wirtschaftsrat, Falko Droßmann, Bezirksamtleiter Hamburg-Mitte, Frank Rausch, CEO Hermes Germany und Dr. Andreas Mattner, ECE-Geschäftsführer, den ersten Spatenstich für das Neubauprojekt am Billbrookdeich gesetzt.

Insgesamt 55 Mio. Euro werden in den Bau investiert – 15 Mio. fallen davon auf die Fördertechnik. Insgesamt neun Zentren sollen für Hermes deutschlandweit entstehen. Bereits fertiggestellt sind die Standorte in Bad Rappenau in Heilbronn, in Mainz und in Ketzin bei Berlin. Bis 2019 folgen neben Hamburg zwei im Raum Halle (Saale), am Flughafen Münster/Osnabrück, in Köln und in Dresden.

Umsetzung Logistik-Center durch Gewerbeimmobilien-Spezialist ECE

In der Hansestadt entsteht eine 9.000 qm große Logistikhalle und ein angeschlossenes Büro-, Technik- und Sozialgebäude. Insgesamt 200 Arbeitsplätze sollen an dem Standort entstehen. Kernstück ist eine Hochleistungssortieranalage, die mehr als 100.000 Sendungen am Tag verarbeiten kann. Über die Bundesstraße 5 und die Autobahn 1 ist das Center problemlos zu erreichen. „Wir sind stolz, mit dem heutigen Baustart hier in Hamburg einen weiteren Meilenstein in unserem langfristig angelegten Zukunfts- und Innovationsprojekt zu setzen“, erklärte Frank Rausch, CEO der Hermes Germany. „Unser neuester Standort hier in Hamburg – unserem Heimathafen – ist für uns natürlich ein ganz besonderes Projekt und eine Herzensangelegenheit für alle Beteiligten. Mit der Serie unserer neuen Logistik-Center in Deutschland bereiten wir uns optimal auf die Herausforderungen des boomenden Online-Handels vor. Das Ziel: Mehr Kundennähe, nachhaltiger Service und Convenience für unsere Partner, Auftraggeber und den gemeinsamen Endkunden. Das erreichen wir mit hochmodernen Standorten in bester Lage, wie diesem hier in Hamburg”, so Frank Rausch.

„Wir freuen uns, dass wir mit dem Baustart in Hamburg-Billbrook in schneller Folge einen weiteren Schritt auf dem Weg zur erfolgreichen Umsetzung des gemeinsamen Großprojekts mit Hermes Germany machen“, so Dr. Andreas Mattner, ECE-Geschäftsführer für den Bereich Office, Traffic, Industries. „Auch hier realisieren wir wieder eine Logistikimmobilie, die nicht nur höchst wirtschaftlich, funktional und flexibel, sondern auch besonders nachhaltig geplant ist.“

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Hamburger Einkaufscenter

Hamburger Einkaufscenter sagt Amazon den Kampf an

Das Unternehmen rüstet seine Shoppingmeilen auf. Chef Alexander Otto über stagnierende Umsätze – und Sonntagsöffnungen.

Der stationäre Handel hat es bei den Kunden in Deutschland immer schwerer – denn online einkaufen ist angesagt. Darunter leiden auch die Shopping-Center. ECE-Chef Alexander Otto (50) erklärt im Abendblatt-Interview, wie er in seinen Zentren offline und online mitein­ander verbinden will.

Waren auch ECE-Shopping-Center von den Krawallen während des G20-Gipfels betroffen?

„Es gab keine direkten Schäden. Wir hatten uns allerdings teilweise vorausschauend bei den Öffnungszeiten eingeschränkt. In allen ECE-Einkaufscentern mussten wir Umsatzrückgänge verzeichnen – insbesondere in der Europa Passage. Deutlich mehr Menschen als sonst sind zu Hause geblieben, das haben wir selbst im Alstertal-Einkaufszentrum beobachtet.“

Der Einzelhandelsverband fordert als Kompensation für ausgefallene Umsätze während des Gipfels zwei zusätzliche Sonntagsöffnungen in der Weihnachtszeit. Würde das ausreichen?

„Das ist schwer zu bewerten. Aber sicherlich sind Sonntagsöffnungen gerade im Dezember extrem wichtig für den stationären Einzelhandel. Denn ein sehr hoher Anteil des Weihnachtsgeschäfts ist bereits an den Onlinehandel verloren gegangen. Deshalb ist das eine sehr faire Forderung, die ich unterstütze.“

Wie zufrieden sind Sie generell mit der Entwicklung Ihrer Shopping-Center in Hamburg?

„Trotz der sehr gesunden Konjunktur in Deutschland haben wir kein weiteres Umsatzwachstum mehr im stationären Einzelhandel. Das gesamte Wachstum geht im Moment in den Onlinehandel, weshalb sich der Markt sehr stark verschiebt. Insbesondere die Textilbranche ist unter Druck. Die Situation im Einzelhandel ist äußerst angespannt.“

Heißt das, dass es auch in Ihren Hamburger Centern eine Stagnation beim Umsatz gibt?

„Ja, so ist es. 2016 hatten wir eine Umsatzstagnation. Für dieses Jahr gibt es noch keine belastbaren Zahlen. Aber das erste Quartal lief nicht besonders gut.“

Welches Ihrer Center in der Hansestadt läuft derzeit am besten?

„Im Moment haben wir eine sehr positive Entwicklung im Billstedt Center – seit Primark dort eröffnet hat. Es gibt dort Kundenzuwächse im zweistelligen Prozentbereich. Auch die Umsätze haben sich sehr positiv entwickelt. In anderen Städten wie Dortmund erleben wir, dass Primark ein junges Publikum über alle Kaufkraftschichten hinweg anzieht. Und wir merken in Hamburg, dass Primark aus der ganzen Stadt Kundschaft anlockt und außerordentlich erfolgreich ist.“

Was sind abseits von Primark die Trends in den Einkaufscentern?

„Wir weiten unter anderem unsere gastronomischen Angebote stark aus; zum Beispiel im Harburger Phoenix-Center oder in der Europa Passage, wo wir am 29. September den so genannten FoodSky eröffnen werden. Sukzessive erhöhen wir den Gastronomieanteil von drei bis fünf auf bis zu 15 Prozent der Centerfläche. Damit steigern wir die Aufenthaltsqualität deutlich – auch als Antwort auf den Onlinehandel. Insgesamt wollen wir attraktiver werden und noch mehr Service bieten.“

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Amazon Fresh

„Amazon Fresh“ kommt nach Hamburg und revolutioniert

Markteintritt von AmazonFresh krempelt die Lieferkette im Lebensmittelbereich um. Nach Berlin und Potsdam startet Amazon mit seinem Lebensmitteldienst nun auch in Hamburg. Durch wachsenden Onlinehandel europaweit bis 2020 zusätzlicher Bedarf an Logistikflächen von rund 15 Millionen Quadratmetern.

Seit Mai 2017 testet Amazon in Teilen Berlins und Potsdam die Auslieferung von Lebensmitteln mit seinem Dienst AmazonFresh. Ganz aktuell ist nun im Juli auch Hamburg als Testmarkt hinzugekommen, München wird im Laufe des Jahres wohl noch folgen. Der internationale Immobilien-Investmentmanager Savills Investment Management („Savills IM“) hat in seiner Analyse „AmazonFresh krempelt die Lieferkette im Lebensmittelbereich um“ mögliche Folgen für den Logistik- und Einzelhandelsmarkt sowie Investitionsstrategien untersucht.

Seit dem Start der Lebensmittel-Tochter des E-Commerce-Giganten im Jahr 2008 im Großraum Seattle wurde AmazonFresh schrittweise in diversen US-Metropolen eingeführt. 2016 folgte der Markteintritt in Europa mit der Belieferung in vielen Stadtteilen Londons.

Großes Potenzial für onlinebasierte Lebensmittelhandel

Andreas Trumpp MRICS, Head of Research Deutschland bei Savills IM, erläutert: „Der onlinebasierte Lebensmittelhandel bietet in Deutschland noch großes Potenzial. Während der Marktanteil des Onlinehandels in Europa insgesamt eine rasante Wachstumsdynamik aufweist und mittlerweile knapp zehn Prozent der Einzelhandelsumsätze ausmacht, konnte sich das Onlineshopping von Lebensmitteln in Deutschland bislang noch nicht durchsetzen. Laut HDE werden derzeit nicht einmal ein Prozent der Lebensmittel in Deutschland online eingekauft. Da sind andere Länder wie beispielsweise Großbritannien schon deutlich weiter.“

Gründe für die verhaltene Nutzung des onlinebasierten Lebensmitteleinkaufs in Deutschland sind die hohe Dichte im Lebensmitteleinzelhandel und die Vielfalt von Premiumanbietern bis hin zu Discountern. Auch die engen Margen auf dem deutschen Lebensmittelmarkt stellen eine hohe Markteintrittsbarriere für Onlinehändler dar.
Die deutschen Konsumenten bevorzugen außerdem, die Lebensmittel vor dem Kauf sehen und anfassen sowie die Lieferkosten für Onlinekäufe vermeiden zu können. Dennoch rechnen verschiedene Forschungs- und Beratungsunternehmen bis 2025 mit einem Anstieg des Marktanteils des onlinebasierten Lebensmittelhandels auf etwa fünf Prozent des Gesamtmarktes und einem Umsatz von insgesamt sechs bis acht Milliarden Euro. Bis zu 1.700 Supermärkte könnten bundesweit durch diese Entwicklung überflüssig werden.

„Unserer Einschätzung nach bleiben umsatzstarke Fachmarktzentren mit Ankermietern aus dem Lebensmittelbereich eine gute Investitionsmöglichkeit, da sie von der zunehmenden Preissensibilität sowohl auf Seiten von Mietern als auch Verbrauchern profitieren. Zudem können Fachmarktzentren als Abholstationen für Click & Collect-Bestellungen genutzt werden. Investoren müssen aber mehr denn je Faktoren wie die lokale Konkurrenz, die Verfügbarkeit von Grundstücken und die Mieterbonität berücksichtigen“, sagt Trumpp.

Zusätzlicher Bedarf an Logistikflächen

Während der stationäre Lebensmitteleinzelhandel durch die zunehmenden Onlinehandelsanteile unter Druck gerät, dürften Paket- und Logistikdienstleister von der zunehmenden Logistiknachfrage profitieren. Aufgrund des wachsenden Onlinehandels geht Prologis davon aus, dass es europaweit bis 2020 einen zusätzlichen Bedarf an Logistikflächen von rund 15 Millionen Quadratmetern geben wird, davon 10 Millionen Quadratmeter alleine in den etablierten Märkten Westeuropas.

Daniel Hohenthanner MRICS, Fondsmanager des Logistikfonds bei Savills IM sagt: „Durch die Entwicklung im onlinebasierten Lebensmittelhandel entstehen neue Herausforderungen für die Logistikbranche. Die extrem kurzen Lieferfristen noch am selben Tag erfordern urbane Lagerflächen und innovative Zustelldienste der letzten Meile. Die hohen Bodenpreise und die geringe Verfügbarkeit innerstädtischer Flächen werden dazu führen, dass in Deutschland künftig auch mehrstöckige Logistikimmobilien errichtet werden, wie beispielsweise in Asien bereits üblich – das erste zweigeschossige Logistikobjekt wurde aktuell in München fertiggestellt. Auch eine Anmietung von Lagerflächen in Büroobjekten, wie durch Amazon in der bayerischen Hauptstadt erfolgt, stellen kreative Lösungen angesichts der Flächenknappheit im Logistikbereich dar. Dies eröffnet neue, spannende Investmentmöglichkeiten für Investoren.“


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(Artikelfoto: Amazon PressKit, 170725)