Kategorie: Hamburg

Hamburgs Hafen- und Logistiksektor: Auswirkungen auf den Immobilienmarkt

Hamburgs Hafen gilt als das „Tor zur Welt“ und ist einer der wichtigsten wirtschaftlichen Treiber der Stadt. Mit seiner optimalen geografischen Lage und modernster Infrastruktur spielt er eine Schlüsselrolle im internationalen Handel und in der Logistik. Doch welche Auswirkungen hat dieser Sektor auf den Immobilienmarkt in Hamburg? In diesem Artikel werfen wir einen Blick auf die aktuelle Lage, analysieren die Trends und Chancen und geben dir einen Überblick darüber, wie sich der Logistiksektor langfristig auf den Immobilienmarkt der Hansestadt auswirkt.

Hafen und Logistik als Wachstumsmotor

Der Hamburger Hafen ist der drittgrößte Containerhafen Europas und wickelt jährlich über neun Millionen TEU (Twenty-foot Equivalent Units) ab. Durch die steigende Nachfrage nach Lager- und Logistikflächen im Umkreis des Hafens hat die Bedeutung der Industrie- und Gewerbeimmobilien in der Region zugenommen. Das sorgt nicht nur für eine hohe Nachfrage nach Flächen in direkter Hafennähe, sondern treibt auch die Preise für Immobilien im erweiterten Hafen- und Logistikgebiet in die Höhe.

KategorieZahlen und Fakten
ContainerumschlagÜber 9 Millionen TEU
Arbeitsplätze im Hafenca. 150.000
Wichtige BranchenLogistik, Handel

Hamburgs starke Position im globalen Logistiknetzwerk hat darüber hinaus Unternehmen aus aller Welt angezogen. Die Nachfrage nach Büroflächen, die speziell für Logistik- und Handelsunternehmen geeignet sind, ist hoch – eine Entwicklung, die auch über die Grenzen Hamburgs hinaus Aufmerksamkeit erregt. Diese Nachfrage führt zu einer kontinuierlichen Expansion von Bürogebäuden und Lagerflächen, insbesondere in Stadtteilen wie Altenwerder, Harburg und dem Hafengebiet.

Immobilienmarkt: Chancen und Herausforderungen

Durch das Wachstum des Logistiksektors ergeben sich Chancen für Investoren und Immobilienentwickler. Der Bedarf an modernen Lager- und Logistikflächen mit hoher Flexibilität und guter Verkehrsanbindung steigt. Viele Unternehmen bevorzugen Standorte, die sowohl auf dem Landweg als auch über den Wasserweg leicht erreichbar sind. Dies hat den Immobilienmarkt dynamisiert und Investoren dazu angeregt, in die Entwicklung von Logistikimmobilien zu investieren.

Preisentwicklung: In den letzten Jahren sind die Miet- und Kaufpreise für Logistikimmobilien in Hamburg deutlich gestiegen. Durchschnittlich zahlt man für Lagerflächen etwa 6,50 bis 8,00 Euro pro Quadratmeter. Besonders Flächen mit guter Anbindung an die A1 und A7 sind gefragt und erreichen Spitzenmieten. Im Vergleich dazu sind Büroimmobilien in der Innenstadt deutlich teurer, aber auch hier ist der Logistiksektor ein wichtiger Treiber der Nachfrage.

Herausforderungen durch Flächenknappheit und Umweltauflagen

Eine der größten Herausforderungen des Hamburger Immobilienmarkts ist die Verfügbarkeit von Flächen. Die Stadt steht vor der Aufgabe, das begrenzte Angebot an Gewerbeimmobilien optimal zu nutzen und gleichzeitig den ökologischen Fußabdruck zu minimieren. Strenge Umweltauflagen und der Fokus auf nachhaltige Stadtentwicklung beeinflussen die Immobilienplanung. So setzen viele neue Projekte auf energieeffiziente Gebäude und CO₂-neutrale Bauweisen.

Die Integration neuer Technologien, wie die Digitalisierung von Logistikprozessen und die Automatisierung von Lagerhäusern, verändert ebenfalls die Anforderungen an die Immobilien. Gebäude müssen heute flexibel nutzbar sein und intelligente Infrastruktur bieten, um den Ansprüchen moderner Logistikunternehmen gerecht zu werden.

Zukunftsausblick: Nachhaltige Entwicklung und Digitalisierung

Die zukünftige Entwicklung des Hamburger Hafen- und Logistiksektors ist eng mit den Themen Digitalisierung und Nachhaltigkeit verbunden. Der Hafen soll bis 2040 klimaneutral werden, was auch den Immobilienmarkt beeinflussen wird. Der Bedarf an nachhaltigen Gebäuden wird zunehmen, und die Nachfrage nach intelligenten, digital vernetzten Immobilien wird weiter steigen. Dies bietet für Investoren und Immobilienentwickler interessante Möglichkeiten, um sich an den globalen Trends zu orientieren und den Hafen als Innovationsstandort zu fördern.

Potenzial für InvestorenEinflussfaktoren
Nachhaltige ImmobilienKlimaneutralität bis 2040
Intelligente GebäudeAutomatisierung, Digitalisierung

Fazit

Hamburgs Hafen- und Logistiksektor hat einen starken und positiven Einfluss auf den Immobilienmarkt der Stadt. Die hohe Nachfrage nach Lager- und Logistikflächen, verbunden mit dem steigenden Bedarf an Büro- und Gewerbeimmobilien, treibt die Entwicklung weiter an. Zwar stellt die Flächenknappheit eine Herausforderung dar, doch neue Technologien und nachhaltige Bauweisen bieten gleichzeitig innovative Lösungsansätze. Für dich als Investor oder Immobilieninteressierten eröffnen sich im Hafen- und Logistikbereich viele Chancen. Hamburg bleibt ein attraktiver Standort, an dem sich Tradition und Innovation auf spannende Weise verbinden.

Büroflächen in Hamburg: Der Fokus auf Gemeinschaftsbereiche

Die Arbeitswelt verändert sich rasant, und insbesondere in Hamburg zeigt sich ein klarer Trend: Büroflächen werden zunehmend umgestaltet, um den Gemeinschaftscharakter zu stärken. Traditionelle Büros, in denen Einzelbüros und geschlossene Arbeitsplätze dominierten, weichen modernen Arbeitsumgebungen, die Kollaboration und Interaktion in den Vordergrund stellen. Diese Entwicklung hat tiefgreifende Auswirkungen auf die Gestaltung von Büroflächen in der Hansestadt.

Die Rolle der Gemeinschaftsbereiche

In den letzten Jahren haben immer mehr Unternehmen und Bürobetreiber in Hamburg erkannt, wie wichtig Gemeinschaftsbereiche für die Produktivität und das Wohlbefinden der Mitarbeiter sind. Diese Räume bieten Platz für informelle Treffen, Pausen oder spontane Brainstorming-Sessions. Sie fördern den Austausch und das kreative Denken und tragen dazu bei, dass Mitarbeiter über Abteilungen hinweg besser vernetzt sind.

Hamburg, als wirtschaftliches Zentrum Norddeutschlands, beherbergt zahlreiche internationale Unternehmen, die zunehmend auf flexible und moderne Bürostrukturen setzen. Große Konzerne sowie Start-ups nutzen Gemeinschaftsbereiche, um ihren Mitarbeitern die Möglichkeit zu bieten, in lockerer Atmosphäre zusammenzuarbeiten und neue Ideen zu entwickeln. Coworking-Spaces und Business Center, wie etwa WeWork oder Mindspace in Hamburg, haben diesen Trend früh erkannt und bieten moderne Lösungen, bei denen offene und gemeinschaftliche Arbeitsbereiche zentraler Bestandteil sind.

Neue Arbeitswelten und ihre Auswirkungen

Der Wandel in der Bürowelt geht Hand in Hand mit dem Wandel der Arbeitskultur. Flexible Arbeitszeiten, Homeoffice und hybride Modelle erfordern ein Umdenken in der Gestaltung von Arbeitsplätzen. Mitarbeiter kommen heute nicht mehr ausschließlich ins Büro, um ihren Schreibtisch zu nutzen. Vielmehr schätzen sie die soziale Interaktion, den Austausch von Ideen und die Möglichkeit, sich mit Kollegen in kreativen Prozessen auszutauschen.

Dieser Bedarf an flexiblen und kommunikativen Arbeitsumgebungen hat in Hamburg dazu geführt, dass immer mehr Büroflächen Gemeinschaftsbereiche in den Fokus rücken. Unternehmen schaffen sogenannte „Third Places“ – Zonen zwischen Arbeit und Freizeit, in denen sich Mitarbeiter auf informelle Weise begegnen können. Diese Räume sind oft komfortabel gestaltet, mit Loungemöbeln, Kaffee-Ecken und ruhigen Bereichen für entspannte Gespräche oder Einzelarbeit.

Hamburg als Vorreiter im Bürodesign

Hamburg gilt in Deutschland als eine der Städte, die besonders früh auf den Wandel im Bürodesign reagiert haben. Zahlreiche neue Bürogebäude, insbesondere in Quartieren wie der HafenCity oder dem Kontorhausviertel, setzen auf offene Raumkonzepte und Gemeinschaftsbereiche. Diese Entwicklungen machen die Stadt zu einem attraktiven Standort für Unternehmen, die auf der Suche nach modernen Arbeitsplätzen sind.

Ein Paradebeispiel hierfür ist das Quartier Baakenhafen in der HafenCity, wo innovative Bürogebäude entstehen, die den Fokus auf flexible und kommunikative Arbeitswelten legen. Hier sind es nicht nur die Arbeitsräume selbst, sondern auch die umliegende Infrastruktur, die auf die Bedürfnisse moderner Arbeitnehmer ausgerichtet ist. Cafés, Fitnessstudios und Grünflächen bieten zusätzliche Möglichkeiten für Pausen und informellen Austausch, was sich positiv auf das Arbeitsklima auswirkt.

Vorteile für Unternehmen und Mitarbeiter

Die Fokussierung auf Gemeinschaftsbereiche bringt sowohl für Unternehmen als auch für Mitarbeiter zahlreiche Vorteile. Für Unternehmen bedeutet dies eine höhere Mitarbeiterzufriedenheit und -bindung. Eine moderne Arbeitsumgebung, in der sich die Angestellten wohlfühlen, kann die Produktivität steigern und das Betriebsklima verbessern. Zudem sind Unternehmen, die auf solche Konzepte setzen, attraktiv für Fachkräfte, die zunehmend nach flexiblen und inspirierenden Arbeitsplätzen suchen.

Für die Mitarbeiter bieten diese neuen Bürokonzepte nicht nur mehr Freiheit und Flexibilität, sondern auch eine verbesserte Work-Life-Balance. Gemeinschaftsbereiche schaffen Räume für Entspannung und fördern gleichzeitig die Zusammenarbeit und den Teamgeist. Die Möglichkeit, sich in lockerer Atmosphäre auszutauschen und gemeinsam an Projekten zu arbeiten, führt zu einer höheren Kreativität und Innovationskraft.

Fazit

Die Umgestaltung von Büroflächen hin zu mehr Gemeinschaftsbereichen ist in Hamburg klar erkennbar und spiegelt den Wandel in der Arbeitswelt wider. Flexibilität, Kommunikation und Wohlbefinden stehen im Vordergrund, und Unternehmen, die diesen Trend aufgreifen, profitieren von einer gesteigerten Mitarbeiterzufriedenheit und einem kreativeren Arbeitsumfeld. Hamburg zeigt, wie moderne Arbeitswelten aussehen können – mit offenen, flexiblen Bürokonzepten, die Raum für Zusammenarbeit und Austausch bieten.

Investment-Standort

Investment-Standort Hamburg – Ungebrochene Umsatzfreude

An den deutschen Top-7-Standorten wurden im 1. Halbjahr 2018 Transaktionen für Gewerbe-Immobilien (ohne Wohn-Investments) in Höhe von 14,05 Mrd. € abgeschlossen, Hamburg als top Investment-Standort.

Dies ergaben Berechnungen von German Property Partners (GPP). Gegenüber dem Vorjahr ist das ein deutliches Plus von 27 %. Mit einem Anteil von 63 % am Verkaufsvolumen konzentrierten sich die Käufer auf Büro-Objekte. Gegenüber dem Vorjahr mit 70 % fiel ihr Anteil jedoch weniger hoch aus. Mit 2,81 Mrd. € entfiel ein Fünftel des Transaktionsvolumens auf die jeweiligen Central Business Districts (CBD) bzw. Innenstadtbereiche.

Gegenüber dem Vorjahreszeitraum blieb der Anteil nahezu unverändert. Für knapp die Hälfte des Verkaufsvolumens zeichneten internationale Investoren verantwortlich. Damit legte ihr Anteil gegenüber dem Vorjahr nochmals zu. Ebenfalls zugenommen hat der Anteil der Paketverkäufe, der jedoch noch immer bei niedrigen 10 % liegt. Die Top-7-Spitzenrenditen für Büro-Objekte, Geschäftshäuser und Logistik-Immobilien gingen ausnahmslos weiter zurück.

Für Büro-Gebäude beträgt die Top-7-Spitzenrendite mittlerweile nur noch 3,20 %. Dies spiegelt den engen Korridor wider, in dem sich die Netto-Spitzenrenditen der Top-7-Standorte mittlerweile bewegen, mit 2,90 % in Hamburg an dem einen und 3,50 % in Stuttgart an dem anderen Ende.

Investment-Standort

„Die Dynamik auf dem Investmentmarkt für Gewerbe-Immobilien, die wir bereits im ersten Quartal registriert haben, hält ungebrochen an. An einigen Standorten hat sie sogar noch deutlich zugelegt, wenn auch der Mangel an Immobilien teilweise bessere Ergebnisse verhindert hat“, sagt GPP-Sprecher Guido Nabben.
„Für das zweite Halbjahr ist die Pipeline sehr gut gefüllt. In den kommenden Wochen erwarten wir die Abwicklung mehrerer großvolumiger Transaktionen an fast allen Standorten“, kommentiert Nabben. „Für das gesamte Jahr 2018 gehen wir von einem Transaktionsvolumen an den Top-7-Standorten in Höhe von insgesamt 29 Milliarden Euro aus.“

Top Investment-Standort Hamburg im Detail

Der Investmentmarkt der Hansestadt erreichte zum Halbjahr mit einem Sprung um +70 % gegenüber dem Vorjahr ein neues Rekord-Transaktionsergebnis in Höhe von 2,30 Mrd. €.
Vier großvolumige Transaktionen über 100 Mio. € mit einem Gesamtvolumen von knapp 1 Mrd. €, wie der Verkauf des „Sumatrakontors“ in Höhe von rund 190 Mio. €, machten Hamburg zum aktuellen Investment-Hotspot der Top-7-Standorte.
Die Netto-Spitzenrendite für Büro-Immobilien war mit 2,90 % die niedrigste aller Top-7-Standorte und gab um 0,40-Prozentpunkte zusammen mit Düsseldorf und Köln am meisten nach.

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Metropolen

Metropolen rücken erneut in den Fokus

Der vom Verband deutscher Pfandbriefbanken ermittelte Immobilienpreisindex zeigt für das erste Quartal 2018 erneut einen Anstieg, vor allem in den Top-7 Metropolen.

Im Vergleich zum ersten Quartal 2017 sind die Immobilienpreise in den ersten drei Monaten des laufenden Jahres um 8,8 Prozent gestiegen. Das ergab die aktuelle Auswertung des vom Verband deutscher Pfandbriefbanken (vdp) errechneten vdp-Immobilienpreisindex, der auf tatsächlichen Transaktionspreisen beruht.

Besonders stark verteuerten sich Mehrfamilienhäuser mit einem Preiszuwachs von 10,9 Prozent, während die Kaufpreise für selbstgenutztes Wohneigentum um durchschnittlich 7,4 Prozent zugelegt haben. Bei Gewerbeimmobilien betrug die Preissteigerung ebenfalls 7,4 Prozent. Auf hohem Niveau setzte sich der Preisanstieg in den Top-7-Städten Berlin, Hamburg, München, Köln, Düsseldorf, Frankfurt am Main und Stuttgart fort: Dort zogen die Kaufpreise nochmals stark um 13,7 Prozent an.

Metropolen

Top-7 Metropolen – Preisspirale wird langsamer

Zwar rechnet der vdp mittelfristig damit, dass sich die Preisspirale langsamer dreht. Doch bis auf weiteres müssen Kaufinteressenten wohl mit einem intakten Aufwärtstrend rechnen, meint Verbandsgeschäftsführer Jens Tolckmitt: „Die zu erwartende Abschwächung der Preisentwicklung lässt noch auf sich warten.“ Die stabile Wirtschaftslage in Deutschland sorge in Verbindung mit anhaltenden Niedrigzinsen und einem knappen Angebot dafür, dass kurzfristig noch nicht mit einer Entspannung am Markt zu rechnen sei.

Der Höhenflug der Kaufpreise macht es in vielen Fällen erforderlich, auch Eigenkapital einzubringen. Eine Umfrage des Marktforschungsinstituts Kantar TNS im Auftrag des Verbands privater Bausparkassen ergab, dass 37 Prozent der Befragten auf den Erwerb von Wohneigentum sparen.

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Hamburgs Geisterhaus

Hamburgs Geisterhaus seit Jahren leer

Hamburgs Geisterhaus – Gebäude in der Harburger Rathausstraße steht zehn Jahre leer. Eigentümer will nicht verkaufen – Behörden sind machtlos.

In den Fenstern hängen alte Gardinen und vergilbte Rollos. Schaufenster sind mit Folie beklebt. Die Läden und das gesamte Eckhaus an der Harburger Rathausstraße 45 stehen leer. Seit Jahren iat das so. Dabei ist das Interesse an dem Haus im Herzen der Innenstadt riesengroß – und es nimmt zu.

„Fast jeden Tag bekommen wir Anrufe von Interessenten und Anfragen für die Ladenflächen“, sagt die Harburger Citymanagerein Melanie Gitte Lansmann auf Anfrage des Abendblattes. Sie kann nicht verstehen, dass das Haus so lange leer steht. Verschiedene Makler hätten sich bei ihr immer wieder um das Gebäude bemüht – vergeblich. „Anscheinend wohnt der Besitzer ja noch da drin“, sagt die Citymanagerin. „Soviel Wohnraum sollte aber nicht leerstehen. Ich finde das sehr sehr bedauerlich. Dadurch entfallen auch Steuereinnahmen.“

Nachbarn wünschen sich, dass endlich wieder Leben in das Eckhaus einzieht. „Viele Leute kommen in unseren Laden und fragen, was da drüben los ist und wie man da rankommt. Dann erzählen wir immer das Gleiche“, sagt Hörakustikmeisterin Christin Will von Vitakustik gegenüber. „Es wäre für uns gut, wenn da ein Magnet ist. Wir würden auch davon profitieren, wenn da unten ein vernünftiges Geschäft drin ist. Wir waren da selbst einmal mit unserer Vorgängerfirma drin. Das war vor zwölf Jahren.“ Seitdem steht die Fläche leer.

Hamburgs Geisterhaus in der Rathausstraße

Nebenan in der Harburger Rathausstraße hat Mehmet Almaz Anfang des Jahres einen kleinen Telefonladen eröffnet. „Ich habe den Besitzer des Nachbarhauses einmal gesehen. Vor der Haustür, vor zwei Monaten“, erzählt Almaz. Dass der sein Haus leer stehen lässt, kann er nicht begreifen. „Es ist tödlich für uns“, sagt der Ladeninhaber. „Unten sind drei tolle Läden. Man könnte da ein schönes Restaurant einrichten. Ich habe drei Leute, die ihm die Miete im Voraus bezahlen. Aber er will nicht. Er sagt, er hat ,andere Projekte‘.“

Was steckt hinter der Fassade an der Kreuzung zur Bremer Straße? Wem gehört Hamburgs Geisterhaus überhaupt? Warum steht es so lange leer? Auf dem Pflaster erinnern Stolpersteine an einstige Bewohner des Hauses: Johanna Horwitz und ihre drei Kinder Gertrude, Kurt und Elfriede wurden hier 1942 von den Nazis deportiert und in Theresienstadt, Piaski, Majdanek und Auschwitz ermordet. Wegen ihres jüdischen Glaubens.

Heute stehen am Klingelschild verblasste Namen – darunter der Name des Mannes, dem das Haus gehört. Er wohnt allein im ersten Stock, heißt es. Manchmal brennt oben im Fenster fahles Licht. Das Abendblatt hat mehrmals geklingelt. Aber niemand öffnete. Auch telefonisch ist niemand zu erreichen.

Auf dem Dach des Hauses steht eine windschiefe Fernsehantenne. Sie erinnert daran, dass es hier einmal ganz normales Leben gegeben hat. Mit Familien, die hier wohnten. Und kleinen Modeläden im Erdgeschoss. Davon ist nichts übrig. Das Eckhaus gleicht einem Geisterhaus. Passanten schlendern auf dem Weg in die Lüneburger Straße vorbei. Die wenigsten nehmen Notiz.

Das Haus gleich nebenan, in dem sich der neue Telefonladen befindet, wurde 2015 neu errichtet. Dafür musste Haus 45 neu unterfangen werden. „Ich habe den Eigentümer damals gefragt, ob er sein Haus verkaufen will. Aber ich bekam keine Antwort von ihm auf mein Schreiben“, berichtet der Eigentümer des Nachbarhauses. „Es ist eine 1A-Lage hier. Die Bausubstanz von Haus 45 ist nicht besonders gut. Es ist über 100 Jahre alt. Ich hätte es abgerissen und neu gebaut. Für Arztpraxen, Rechtsanwälte, Krankengymnastik und Gewerbe. Das, was Harburg hier dringend braucht.“

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