Monat: Mai 2018

Immobilien-Segment

Neues, vielversprechendes Immobilien-Segment

Der Wohnungsmarkt boomt, ein neues, vielversprechendes Immobilien-Segment: Und zwar in vielen Städten so stark, dass Vermieter Gewerbeimmobilien in Wohnraum umwandeln. Nun haben private Investoren diesen Bereich der Immobilien allerdings für sich wiederentdeckt.

Umgerechnet rund 1,34 Milliarden Euro hat der Chinese Cheung Chung-kiu im März des vergangenen Jahres für ein Bürogebäude gezahlt. Das 224 Meter große Hochhaus steht im Londoner Finanzdistrikt und heißt offiziell Leadenhall Building. Allerdings nennen die Londoner das Gebäude nur The Cheesegrater, also Käsereibe. Cheung Chung-kiu ist mit seinem milliardenschweren Kauf nicht alleine.

Privatpersonen kaufen Gewerbeimmobilien

Während früher fast nur institutionelle Investoren, also zum Beispiel Versicherungen oder Pensionskassen, Gewerbeimmobilien gekauft haben, kommen nun auch immer mehr Privatpersonen und sogenannte Family Offices dazu. Schaut man weltweit, wer Gebäude mit einem Wert ab einer Milliarde Dollar, also etwas mehr als 800 Millionen Euro, kauft, sind die meisten Käufer reiche Privatpersonen. Ganze 43 Prozent macht diese Gruppe aus. Das war nicht immer so: meistens geben Privatpersonen weniger Geld für Immobilien aus. Bei einem Preis von mehr als 25 Millionen Euro sind meistens Institutionen die Käufer.

Das reiche Menschen gerne in das Immobilien-Segment investieren, ist nicht neu. Gerade wenn die Zinsen niedrig sind, gelten Immobilien als sichere Sachanlage. „Nur reale Vermögenswerte schützen vor Vermögenserosion“, sagte Kevin Schaefers, Leiter der Abteilung Family Office im Investment Research von Feri dem „Handelsblatt“.

Doch in der Vergangenheit floss das Geld vor allem in Luxusappartements. Nun kommen teure Gewerbeobjekte dazu. Und die haben oft einen stolzen Preis.

Die BMW-Großaktionärin Susanne Klatten hat 2014 den Winx-Tower im Maintorareal gekauft. Wie teuer das Bürogebäude dabei wirklich war, ist unklar. Laut „Handelsblatt“ liegt der geschätzte Preis bei etwa 340 Millionen Euro.

Die Anzahl an möglichen Kaufobjekten mit einem Preis über der magischen Marke von einer Milliarde Dollar ist begrenzt. Im vergangenen Jahrzehnt konnte nicht mehr als eine Handvoll solcher Gebäude gekauft werden. Die meisten dieser Gebäude gab es dabei in Manhattan. Gleichzeitig gibt es aber immer mehr Superreiche, die mehr als 50 Millionen Dollar Vermögen besitzen. Im vergangenen Jahr ist die Anzahl auf 129.730 gestiegen und somit ein Zehntel höher als zuvor. Das reichste Prozent der Weltbevölkerung besitzt immer mehr des gesamten Privatvermögens der Welt. Die Konkurrenz für einen möglichen Kauf steigt also an.

Superreiche investieren gerne in Deutschlands Immobilien-Segment

Dabei investieren Superreiche auch gerne in Deutschland. „Deutschland zählt zu den Top-Anlageländern“, sagte Liam Bailey, Leiter der Research-Abteilung bei Knight Frank dem „Handelsblatt“. Gerade für Berlin wächst das Interesse der Investoren. Denn dort läuft die Wirtschaft gut, im internationalen Vergleich sind die Preise für Luxusappartements aber relativ niedrig. Laut „Handelsblatt“ ist ein Luxusappartement für eine Million Euro in Monaco nur 16 Quadratmeter groß. In Berlin bekommen Investoren dafür eine etwa 77 Quadratmeter große Luxuswohnung.

Besonders bei asiatischen Investoren steigt das Interesse an Gewerbeimmobilien. Es wird also auch weiterhin weltweit noch viel Geld in Bürogebäude fließen.

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Hamburgs Geisterhaus

Hamburgs Geisterhaus seit Jahren leer

Hamburgs Geisterhaus – Gebäude in der Harburger Rathausstraße steht zehn Jahre leer. Eigentümer will nicht verkaufen – Behörden sind machtlos.

In den Fenstern hängen alte Gardinen und vergilbte Rollos. Schaufenster sind mit Folie beklebt. Die Läden und das gesamte Eckhaus an der Harburger Rathausstraße 45 stehen leer. Seit Jahren iat das so. Dabei ist das Interesse an dem Haus im Herzen der Innenstadt riesengroß – und es nimmt zu.

„Fast jeden Tag bekommen wir Anrufe von Interessenten und Anfragen für die Ladenflächen“, sagt die Harburger Citymanagerein Melanie Gitte Lansmann auf Anfrage des Abendblattes. Sie kann nicht verstehen, dass das Haus so lange leer steht. Verschiedene Makler hätten sich bei ihr immer wieder um das Gebäude bemüht – vergeblich. „Anscheinend wohnt der Besitzer ja noch da drin“, sagt die Citymanagerin. „Soviel Wohnraum sollte aber nicht leerstehen. Ich finde das sehr sehr bedauerlich. Dadurch entfallen auch Steuereinnahmen.“

Nachbarn wünschen sich, dass endlich wieder Leben in das Eckhaus einzieht. „Viele Leute kommen in unseren Laden und fragen, was da drüben los ist und wie man da rankommt. Dann erzählen wir immer das Gleiche“, sagt Hörakustikmeisterin Christin Will von Vitakustik gegenüber. „Es wäre für uns gut, wenn da ein Magnet ist. Wir würden auch davon profitieren, wenn da unten ein vernünftiges Geschäft drin ist. Wir waren da selbst einmal mit unserer Vorgängerfirma drin. Das war vor zwölf Jahren.“ Seitdem steht die Fläche leer.

Hamburgs Geisterhaus in der Rathausstraße

Nebenan in der Harburger Rathausstraße hat Mehmet Almaz Anfang des Jahres einen kleinen Telefonladen eröffnet. „Ich habe den Besitzer des Nachbarhauses einmal gesehen. Vor der Haustür, vor zwei Monaten“, erzählt Almaz. Dass der sein Haus leer stehen lässt, kann er nicht begreifen. „Es ist tödlich für uns“, sagt der Ladeninhaber. „Unten sind drei tolle Läden. Man könnte da ein schönes Restaurant einrichten. Ich habe drei Leute, die ihm die Miete im Voraus bezahlen. Aber er will nicht. Er sagt, er hat ,andere Projekte‘.“

Was steckt hinter der Fassade an der Kreuzung zur Bremer Straße? Wem gehört Hamburgs Geisterhaus überhaupt? Warum steht es so lange leer? Auf dem Pflaster erinnern Stolpersteine an einstige Bewohner des Hauses: Johanna Horwitz und ihre drei Kinder Gertrude, Kurt und Elfriede wurden hier 1942 von den Nazis deportiert und in Theresienstadt, Piaski, Majdanek und Auschwitz ermordet. Wegen ihres jüdischen Glaubens.

Heute stehen am Klingelschild verblasste Namen – darunter der Name des Mannes, dem das Haus gehört. Er wohnt allein im ersten Stock, heißt es. Manchmal brennt oben im Fenster fahles Licht. Das Abendblatt hat mehrmals geklingelt. Aber niemand öffnete. Auch telefonisch ist niemand zu erreichen.

Auf dem Dach des Hauses steht eine windschiefe Fernsehantenne. Sie erinnert daran, dass es hier einmal ganz normales Leben gegeben hat. Mit Familien, die hier wohnten. Und kleinen Modeläden im Erdgeschoss. Davon ist nichts übrig. Das Eckhaus gleicht einem Geisterhaus. Passanten schlendern auf dem Weg in die Lüneburger Straße vorbei. Die wenigsten nehmen Notiz.

Das Haus gleich nebenan, in dem sich der neue Telefonladen befindet, wurde 2015 neu errichtet. Dafür musste Haus 45 neu unterfangen werden. „Ich habe den Eigentümer damals gefragt, ob er sein Haus verkaufen will. Aber ich bekam keine Antwort von ihm auf mein Schreiben“, berichtet der Eigentümer des Nachbarhauses. „Es ist eine 1A-Lage hier. Die Bausubstanz von Haus 45 ist nicht besonders gut. Es ist über 100 Jahre alt. Ich hätte es abgerissen und neu gebaut. Für Arztpraxen, Rechtsanwälte, Krankengymnastik und Gewerbe. Das, was Harburg hier dringend braucht.“

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