Monat: Mai 2017

Immobilienblase

Gefährliche Immobilienblase – Bundesbank warnt

Vor allem in den deutschen Großstädten sind die Preise für Immobilien übertrieben hoch, sagt Bundesbank-Vorstand Andreas Dombret. Gepaart mit niedrigen Zinsen berge das Gefahren.

Die Bundesbank warnt wegen der langanhaltenden Niedrigzinsen und der Renditejagd von Geldhäusern vor dem Entstehen einer gefährlichen Immobilienblase in Deutschland. „Im Moment gibt es in Deutschland keine Immobilienblase, die die Finanzstabilität akut gefährdet“, sagte Bundesbank -Vorstand Andreas Dombret am Donnerstag auf einer Veranstaltung in Frankfurt laut Redetext.

„Aber als Bankenaufseher mache ich mir dennoch ernste Sorgen“, sagte Dombret demnach. Das liege daran, dass bei wichtigen Faktoren wie etwa dem Preisanstieg „die Ampeln langsam auf gelb oder gar dunkelgelb gesprungen sind. “ Zudem nehme die Kreditvergabe – gestützt auf die Niedrigzinsen – zu und Frühwarnindikatoren deuteten darauf hin, dass die Finanzinstitute zu mehr Risiko bereit seien. „All dies veranlasst mich, dem Wohnimmobilienmarkt in Deutschland große Aufmerksamkeit zu schenken“, sagte Dombret.

In den letzten Jahren seien die Preise für deutsche Wohnimmobilien kontinuierlich gestiegen, seit 2010 im Schnitt über ganz Deutschland gerechnet um etwa 30 Prozent, sagte Dombret. „Und besorgniserregend ist dabei, dass die Preise 2016 zuletzt schneller als noch 2015 zugelegt haben“, sagte er weiter.

„Wenn wir uns dann die Situation in den Städten anschauen, dann läuten zunehmend die Alarmglocken“, sagte Dombret. In den 127 Städten des Indikators der Bundesbank seien die Preise seit 2010 um fast 50 Prozent gestiegen, in den sieben Großstädten waren es gar mehr als 60 Prozent. „Diese Entwicklung mag teilweise fundamental-ökonomisch angemessen sein – insgesamt ist sie es aber nicht. Wir müssen diese Entwicklung also gut beobachten“, sagte Dombret. Die Preise in den Städten seien „zu einem guten Teil Übertreibungen“.

Der Bundesbank-Vorstand warnte vor den Folgen für den Finanzsektor. „Vor allem die Mischung aus boomendem Immobilienmarkt und Niedrigzinsumfeld kann zu einem gefährlichen Cocktail für den Banken- und Sparkassensektor werden“, sagte Dombret. Finanzinstitute seien gut beraten, „weiterhin hohe Kreditvergabestandards anzuwenden und spekulative Preisentwicklungen nicht mitzutragen“.

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Martini 44: Baubeginn in Hamburg-Eppendorf

Im Hamburger Stadtteil Eppendorf sind die Bauarbeiten für das Projekt Martini 44 gestartet. Es entstehen 90 Genossenschaftswohnungen, alle öffentlich gefördert, hinter der denkmalgeschützten Fassade des ehemaligen Bethanien-Krankenhauses in der Martinistraße, dazu kulturelle und soziale Einrichtungen. Bauherr ist der Bauverein der Elbgemeinden.

Die 90 Genossenschaftswohnungen werden zum Beispiel im Zweiten Förderweg eine Anfangsmiete von 8,30 Euro pro Quadratmeter nettokalt haben. Für das sonst eher hochpreisige Eppendorf sei das ein sehr attraktives Angebot, meint der BVE. Vor allem günstige Familienwohnungen würden gebaut.
Zum Gesamtobjekt Martini 44 gehört zudem die Baugemeinschaft Martinis, die insgesamt 24 Wohnungen im Ersten Förderweg beziehen wird. Martinis ist ein Wohnprojekt von überwiegend älteren Menschen.

Neues Zentrum für Kultur, Gesundheit und Soziales

Hinter der historischen Fassade des ehemaligen Bethanien-Krankenhauses entsteht zudem ein neues Zentrum für Kultur, Gesundheit und Soziales. Neben dem Kulturhaus Eppendorf, dem Stadtteilarchiv Eppendorf und dem Quartiersbüro des lokalen Netzwerkes „MARTINIerLEBEN“ wird die „Hamburgische Brücke“, eine traditionsreiche Gesellschaft für private Sozialarbeit, dort mit mehreren Einrichtungen vertreten sein. Dazu gehören eine Beratungsstelle für ältere Menschen und ihre Angehörigen, eine Tagespflege und eine ambulant betreute Wohn-Pflege-Gemeinschaft für Menschen mit Demenz sowie die Sozialstation Eppendorf.
Die Entwürfe für das Projekt stammen von den Hamburger Architekturbüros APB und KBNK.
Martini 44: Das Projekt soll auch energetisch innovativ sein

Für Martini 44 beschreitet der BVE nach eigenen Angaben auch energetisch neue Wege: So wird ein Großteil der Wärme aus Umgebung und Gebäuden dem Heizungssystem wieder zugeführt. Hierbei setzt der BVE nach eigenen Angaben erstmals einen großen Eisspeicher in Verbindung mit einer Gaswärmepumpe ein. Der Bauverein der Elbgemeinden ist eine der größten Wohnungsbaugenossenschaften Deutschlands. Zum Bestand gehören etwa 14.000 Wohnungen, der BVE hat über 21.000 Mitglieder. Die Baugenossenschaft will in der Hansestadt in den kommenden drei Jahren rund 800 neue Wohnungen errichten.
Bislang ist Hamburgs Stadtteil Eppendorf nicht gerade bekannt für günstiges Wohnen. Im Gegenteil: Attraktive Straßenzüge, schöne historische Fassaden, kleine Parks, zwei U-Bahnlinien, großzügige Wohnungsgrundrisse und eine funktionierende Infrastruktur ließen Eppendorf zu einem der begehrtesten Hamburger Stadtteile werden.
Wer es sich leisten kann, wohnt in einer Eigentumswohnung. Nur wenige Mietwohnungen bieten eine Alternative hierzu. Diese Knappheit führt zu entsprechend hohen Mietpreisen. Die Nachfrage bestätigt das Mietniveau. Grundstücksangebote sind rar. Häufig müssen erst noch alte Gebäude zurückgebaut, schwierige Baulücken überplant werden. Die Folge ist der Bau weiterer teurer Eigentumswohnungen, die nicht eben zu einer Diversifizierung des Wohnungsangebotes führen.

Martini 44: Nutzungswandel per Konzeptausschreibung

Zu Eppendorfs Infrastruktur gehört das deutschlandweit bekannte Universitätskrankenhaus UKE und früher auch das benachbarte kleinere Bethanien-Krankenhaus. Dieses wurde vor einigen Jahren geschlossen; ein Umzug in modernere und zukunftsfähigere Räume in Hamburg-Eimsbüttel hat die Betreiber jenen Entschluss fassen lassen. Das Grundstück fiel automatisch an die Stadt Hamburg zurück, da das Areal dem Krankenhaus zur Nutzung überlassen worden war.
Für die neue Nutzung wurde das Grundstück im Rahmen einer so genannten Konzeptausschreibung durch die Stadt Hamburg angeboten – als eine der ersten Hamburger Liegenschaften, die nicht mehr nach dem Höchstpreisverfahren vergeben wurden. Die Gebote wurden zu 70 Prozent nach dem Inhalt des Konzepts gewichtet und nur zu 30 Prozent nach dem Kaufpreis.

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